Die Rolex Datejust 41 im Langzeit-Review: meine Erfahrungen | Chrono24 Magazin (2024)

„Eine Ikone mit Geschichte. Sie ist nicht nur ein Zeitmesser, sie hält unsere schönsten Erinnerungen fest. Sie spiegelt unsere Leidenschaften wider und zeigt, wer wir sein wollen. Ein Zeugnis dessen, was uns wirklich bewegt“. So in etwa beschreibt Rolex ihre Datejust in einer Werbung, die ich vor kurzem gesehen habe. Ist das wahr? Oder hat die Uhrenmarke etwas übertrieben? Das verrate ich Ihnen am Ende meines Langzeit-Reviews. Ich habe mir vor sechs Monaten eine Rolex Datejust 41 gekauft, seitdem habe ich diese Uhr fast jeden Tag getragen. Ich werde Ihnen in diesem Langzeit-Review nicht nur alles Wissenswerte über technische Daten, Tragekomfort und der Qualität des Rolex-Klassikers verraten, sondern auch, wie die Uhr meine Tragegewohnheiten, sowie meinen Geschmack als Uhrenträger wahrscheinlich für immer verändert hat.

Rolex Datejust: 41 mm oder nicht? Wie Rolex schummelt

Wussten Sie, dass die Rolex Datejust 41 in Wirklichkeit gar keine 41 Millimeter misst? Die Gründe hierfür sind mir unbekannt, doch es scheint bei Rolex gängige Praxis zu sein: Weder die neue Rolex Submariner, noch die aktuelle Rolex Oyster Perpetual, noch die Rolex Datejust 41 haben einen Durchmesser von 41 mm. Obwohl so angegeben, misst die Rolex Datejust 41 in Wirklichkeit 39,5 mm.

Das ist allerdings alles andere als ein Nachteil: Dank der Höhe von gerade einmal 12 mm wirkt die Rolex Datejust 41 dadurch extrem flach und filigran. Der wichtigste Aspekt, wenn es um die Maße einer Uhr geht, ist aber der sogenannte „Lug to Lug“ – die Auflagefläche der Uhr von oben nach unten. Dieser beträgt bei der Rolex Datejust 41 47,5 mm. Bei den Maßen hat sich Rolex sichtlich viele Gedanken gemacht, dadurch passt die Datejust 41 auf so gut wie jedes Handgelenk. Doch wie steht es um die technische Seite? Selbstverständlich ist ein Saphirglas mit von der Partie. Das Datumsfenster mit der berühmten Lupe kommt ikonisch wie eh und je daher und die Datumsfunktion bietet eine sehr präzise Schnellverstellung. Mit einer Wasserdichtigkeit von 150 m ist die Rolex Datejust 41 perfekt für den Alltag gewappnet und dank der 70 Stunden Gangreserve kann die Uhr auch mal ein paar Tage ruhen, ohne sie wieder aufziehen zu müssen. Summa summarum bietet die Rolex Datejust 41 Ihnen also alles, was Sie sich von einer modernen Uhr wünschen.

Meine Erfahrungen mit der Rolex Datejust 41: Tragekomfort

Die Rolex Datejust 41 ist ein Allrounder, eine Uhr, die Sie sowohl in der Freizeit, als auch zu formelleren Anlässen tragen können. Das wird vor allem beim Tragekomfort deutlich. Die Rolex-Ikone schmiegt sich perfekt um das Handgelenk und ist dabei so leicht, dass Sie zum Teil gar nicht mehr merken werden, dass Sie eine Uhr tragen. Ich trage meine Rolex Datejust 41 so gut wie jeden Tag. Entscheide ich mich aber doch das eine oder andere Mal für eine andere Uhr, merke ich sofort, wie viel schwerer und unbequemer diese sind. Das fällt zwar nur im direkten Vergleich auf, doch sobald Sie Besitzer einer Rolex Datejust 41 sind, werden Sie dieses Plus an Komfort zu schätzen wissen – und wahrscheinlich nie wieder darauf verzichten wollen.

Für noch mehr Komfort sorgt die Schließe der Rolex Datejust 41 mit dem eingebauten Easylink-System – damit können Sie das Armband um wenige Millimeter verlängern, oder eben kürzen. Das Easylink-System ist vor allem im Sommer eine praktische Funktion, wenn das Handgelenk durch die höheren Temperaturen etwas anschwillt. Ich muss zugeben, dass ich von der Schließe der Rolex Datejust 41 anfangs nicht allzu begeistert war. Als Besitzer einer Rolex Submariner fand ich, dass die Glidelock-Schließe viel mehr hermacht und auch viel praktischer ist. Im direkten Vergleich muss ich jedoch sagen, dass ich die Submariner-Schließe nicht annähernd so bequem finde, wie die meiner Rolex Datejust 41. Was den Komfort angeht, ist die Datejust 41 eine der bequemsten Uhren, die ich jemals tragen durfte. Weniger ist manchmal eben mehr.

Meine Erfahrungen mit der Rolex Datejust 41: Qualität und Design

Wenn Sie bereits ein paar Artikel von mir gelesen haben, werden Sie wahrscheinlich schon wissen, für wie perfekt ich die generelle Qualität von Rolex halte. Vor allem die Haptik ist unerreicht. Das gilt auch für die Rolex Datejust 41: Es macht einfach Spaß, die Krone aufzuschrauben, zu drehen, das Datum zu schalten, die Easylink-Funktion des Bandes zu benutzen oder einfach nur die Schließe zu betätigen. Die Geräusche, die bei all diesen Aktionen erzeugt werden, sorgen für ein breites Grinsen im Gesicht eines Uhrenliebhabers. Sowohl das Gehäuse, als auch das Armband fühlen sich extrem weich an – ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich die gesamte Uhr mit meinen Händen ertaste oder entlang den scharfen Kanten des Gehäuses fahre. Für mich ist das als Uhrenfan ein wahres Fest der Sinne, auch wenn meine „Rumspielerei“ wahrscheinlich für eine Menge Mikrokratzer verantwortlich ist. Das ist ein Punkt, der Ihnen klar sein sollte, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine Rolex Datejust 41 zu kaufen. Die Rolex-Ikone ist voll von polierten Teilen, die ziemlich schnell Patina ansetzen werden. Ich habe mich für eine Variante mit geriffelter Weißgoldlünette und Oyster-Band entschieden. Die Weißgoldlünette ist extrem kratzempfindlich, doch durch die geriffelte Beschaffenheit fallen die Unmengen an Mikrokratzern, die sich die Uhr nach sechs Monaten eingefangen hat, überhaupt nicht auf. Dafür umso mehr auf dem teilpolierten Oyster-Band: Obwohl ich ein eher vorsichtiger Uhrenträger bin, kann ich im Sonnenlicht bereits überall leichte Mikrokratzer sehen, sowohl auf dem Gehäuse, als auch auf das Armband – das können Sie nicht vermeiden. Sie können diesen Umstand aber durchaus minimieren, indem Sie sich für eine Konfiguration mit geriffelter Weißgoldlünette und Jubilee-Band entscheiden – so fallen Kratzer am wenigsten auf.

Trotz dieser kleinen Problematik ist die Rolex Datejust 41 aber eine Uhr, die alles überstrahlt. Vor allem in der Sonne spielt die geriffelte Weißgoldlünette ihre Stärken aus. Die Lichteffekte, die sie bei Bewegungen erzeugt, sind die reinste Freude. Ja, die Rolex Datejust 41 kommt luxuriöser daher als die beliebten Rolex Stahl-Sporties – trotzdem werden Sie nie den Eindruck haben, dass es zu viel des Guten ist. Die Rolex Datejust 41 bleibt immer stilvoll und elegant. Und mal Hand aufs Herz: Eine Luxusuhr darf auch ein klein wenig nach Luxus aussehen, finden Sie nicht?

Fazit: Ist die Rolex Datejust die Uhr fürs Leben?

Nach sechs Monaten kann ich sagen: die Rolex-Werbung hat in der Wortwahl vielleicht etwas übertrieben, doch auf keinen Fall gelogen. Die Rolex Datejust 41 ist eine Uhr, die ich für immer behalten möchte. Sie darf mit mir Erfahrungen sammeln und zusammen altern. Die Datejust 41 hat meine Tragegewohnheiten als Uhrenträger völlig verändert: War ich immer ein großer Liebhaber von Sport-Ikonen wie der Rolex Submariner, gefallen mir elegantere Uhren wie die Rolex Datejust mittlerweile immer besser. Das bedeutet: Meine Stahl-Sporties bleiben öfters in der Uhrenbox, die Datejust 41 kommt dafür öfters ans Handgelenk. Sie ist bequemer, nicht so oft an anderen Handgelenken zu sehen und strahlt meiner Meinung nach ein wenig mehr Luxus aus – die Datejust fängt die Essenz von Rolex perfekt ein, aus meiner Sicht noch besser, als es die Sport-Modelle tun. Allein die geriffelte Weißgoldlünette im Lichtspiel zu bewundern, ist pure Freude. Wenn Sie sich für diese Rolex-Ikone interessieren, kann ich Ihnen die Datejust 41 wärmstens ans Herz legen. Bei all der Auswahl an verschiedenen Zifferblättern, Lünetten und Armbändern ist sicher auch Ihr Favorit dabei. Vielleicht werden auch Sie nach einigen Monaten feststellen, dass Sie eine Uhr fürs Leben gefunden haben.